Mittwoch, 7. Oktober 2020

Fragmente

Nervöses Aufschrecken, verwirrtes Umblicken, kurze Angst den Ausstieg verpasst zu haben, die Stimme aus den kleinen Lautsprecherboxen verrät ihm, dass es noch dauert, bis er aussteigen muss, sein Herz rast, wird langsamer, er atmet ein, zählt, atmet aus, versucht über die Atmung den erhöhten Pulsschlag zu regulieren. Es klappt nur mäßig. Der Schock sitzt zu tief und seine Panik will nicht weichen. Der Zug hält. Leute schieben sich raus und wieder rein, sie fahren weiter. Er kontrolliert noch einmal das Ticket, die Unsicherheit verlässt ihn nur langsam. Dann erneut die vertraute Stimme. „Liebe Fahrgäste in Kürze erreichen wir Frankfurt am Main Hauptbahnhof, für Reisende in Richtung Stuttgart…“, er hört nicht mehr hin, weiß nur, dass er jetzt aussteigen muss. Mantel überstreifen, Koffer von der Ablage hieven, den anderen Koffer hervorholen, Mantel schließen, langsam zur Tür drängeln mit den anderen Fahrgästen, Monotonie, fast mechanisch der Ablauf. Er kramt in seiner Tasche, zieht das Päckchen Kippen hervor. Der Zug fährt ein. Er ist zu weit hinten eingestiegen. Aussteigen. Kippe anzünden. Tief inhalieren. Ausatmen. Die Glut in der Dunkelheit betrachten. Hinter den Gleisen die Silhouette der Stadt. Nacht. Erneutes tiefes Inhalieren. Ausatmen. Zur Ruhe kommen, zwischen Zuggeräuschen, Durchsagen, Menschengetümmel, Freudengemurmel, Autohupen. Inhalieren, atmen. Und von vorn.


Dienstag, 6. Oktober 2020

I try try try to loose my head...

Weiß nicht, ob ich die Headline schonmal hatte.
Glaube ja. Keine Lust zu gucken. 
Bin am Strugglen.
Instagram geht mir so derbe auf die Nerven. 
Aber ich habe mich daran gewöhnt, dass diese App mein Tagebuch ist, ich liebe es, mir Fotos von vor 3, vor 4 vor 5 Jahren anzugucken. Erinnerungen. Werde kurz zurück versetzt. 
Brauche eine App die Tagebuch und Austausch bietet. 
Gibt's die schon, hat wer einen Tipp? 

Montag, 16. Dezember 2019

Die Sache mit den Büchern

oder warum ich es nicht schaffen zu lesen oder gar zu schreiben...


ZEIT!
KOPF!
CHAOS!
STRESS!
MÜDIGKEIT!
REFERENDARIAT!
UNNÜTZE THEMEN!
LANGEWEILE!
DEMOTIVATION! FÜR ALLES.

vor allem für mich
oder Bücher
oder Inhalt
interesseweckendes. alles irgendwie tief vergraben.
hoffe dass das zurückkommt. irgendwann.... irgendwie... :'(

Freitag, 5. April 2019

you need to get there on your own

muss sich hier eigentlich alles ändern, wenn Artikel 13 durch ist?
Oder kann mir das egal sein, weil eh keiner diesen Blog verfolgt?
Wie sehr fehlt mir Instagram nach all diesen Tagen? Und warum würde ich gerade gerne schreiben, habe aber sowas wie eine Blockade?

hmmmm
 

Donnerstag, 14. März 2019

Es ist nie zu spät sich für sich selbst zu entscheiden

Hab ich getan. 
Habe ich so gewollt.
Ich bin seit viereinhalb Jahren Single. Ich arbeite seit 18 Jahren, meistens nebenbei. Neben dem, was ich hauptberuflich tat. Schule - FSJ - Studium - Ausbildung - Studium. Immer wieder irgendwelche Jobs nebenbei. Nie Stillstand. Immer Vollgas. Ehrgeizig, motiviert, lächelnd, freundlich. Immer gute Miene zum bösen Spiel. Für wen?


Warum jetzt dieser Post?
Sonntag konnte ich nicht mehr richtig auftreten.
Bin am Montag zum Arzt. Wurde krankgeschrieben.
Bis morgen.

Warum?
Im Januar bin ich umgeknickt. Habe eine Schiene bekommen, die ich fleißig getragen habe. Trotzdem hat es mich Sonntag ausgeknockt.
Oder vielmehr meinen Fuß.

Seitdem sitze ich hier oder liege auf dem Sofa, sitze auf dem Balkon, verlasse die Wohnung gefühlt gar nicht, außer, um zum Briefkasten, Müll oder zur Post zu gehen.

Was es mit mir macht?
Ich vermisse Instagram kein bisschen, aber die Geschichten der Menschen, deren Leben ich seit Jahren verfolge. 
Es fehlt mir zu wissen, wie es ihnen geht auch wenn ich mich frage, ob es irgendwen von ihnen interessiert, wie es mir geht. Nobody knows.

Ansonsten. Passiert nicht viel.
Es steht noch ein Arzttermin an.
Die Leipziger Buchmesse, für die ich auf jeden Fall fit sein will.
Zwei Flohmärkte, bei denen ich hoffentlich ganz viel verkaufe.
Mein Geburtstag. Ein Ausflug zu Hanna. Ein Heimatbesuch und dann auch schon ganz bald mein Urlaub.
Ich freue mich so. SO SEHR!

Und dieses Warten ist zur Zeit auch nicht mehr so schlimm.
Vielleicht weiß ich in zwei Monaten schon, wie mein Leben weitergeht.
Vielleicht weiß ich dann schon, wo es im August für mich hingeht.
Vielleicht, vielleicht.... 
perhaps,...perhaps...perhaps….lalala

Adiossos

Sonntag, 10. März 2019

Tell me what you need, oh, you look so free The way you use your body, baby, come on and work it for me


Ein spontaner Abend wie im Märchen.
Irgendwie ein spätes 68er Feeling, wenn Florence Welch auf der Bühne steht und davon spricht, dass das Publikum sich die Hände reichen soll, sich alle in den Arm nehmen und sich sagen sollen, dass sie sich lieben.
Sie spricht von einem vereinten Europa jetzt und für ewig, dass Frauen nicht weniger Wert sind als Männer und Liebe für alle ist. 



Toxic Masculinity prangert sie an und weißt darauf hin, dass auf Konzerten von Florence + the machine alle gleich sind, Alle die Musik fühlen, Alle lieben. Und dann singt sie, singt und singt und springt über die Bühne, als würde sie nie etwas anderes tun.
Zwischenzeitlich wirkt es als schwebe sie. Wie eine Meerjungfrau an Land oder eine Elfe. Diese zarte Person in einem wallenden Kleid, barfuß und leicht, mit einer Stimme, die schon Sekunden nach den ersten Songzeilen Gänsehaut auf Arme und Tränen in die Augen treibt.
Hach.
Das war schön. Wirklich.
Bitte mehr von solcher Spontanität ❤

Freitag, 11. Januar 2019

Was ist passiert? Ich komm' nicht klar, ich komm' nicht, uff

Habe eben geschmunzelt... ich habe in dem Blog einer "Freundin" gelesen. Ich habe leider erst viel zu spät kapiert, dass sie nie wirklich eine Freundin war. Sondern wenn überhaupt eine Bekannte. Ein Zeitdieb und eine Belastung, jemand, bei dem mein Joy nicht Sparkled, wenn ich Marie Kondo fragen würde. Diese Person schreibt über Ziele und Träume und dass sie unbedingt von ihrem Hobby leben wollte, in dem sie Influenzerin oder ähnlich werden wollte. Damals merkte man, dass sie sich verändert hat, als die Followerzahlen stiegen. Mit einer leicht neidischen Miene beäugte ich ihr Tun. Ich fands toll, dass sie jeden Tag frei hatte, in den Tag hinein leben konnte, all ihren Vorlieben nachgehen konnte, Menschen das wertschätzten und ihr Aufmerksamkeit, Likes und Kommentare entgegenbrachten. Sie hatte Zeit, um diese in ihr Heim, ihre Tiere, aufwändige Bilder und Videos zu stecken. Meinen Neid habe ich damals nicht verstanden und war ganz froh, als sie sich, von sich aus, von mir distanzierte. 
Das ist mehr als zwei Jahre her. Mein Neid galt damals nicht dem ganzen Drumherum. Sondern der freien Zeit, die sie zur Verfügung hatte. Ich kam aus meiner Ausbildung mit vollgepackten 50-60 Stunden Wochen und stand kurz vor dem Studium, bei dem klar war, dass ich zu Beginn pendeln würde, dass ich an mindestens 3 Tagen Uni haben würde, mir einen Job suchen musste, um alles finanzieren zu können, auch den bevorstehenden Umzug. 
Alles, was ich mir damals gewünscht habe, war Freizeit. Zeit, die ich nach meinem Belieben ausfüllen kann. Mit Dingen, die mich interessieren, mir Freude bereiten, meinen Joy zum Sparklen bringen. Ich wollte nicht mehr arbeiten, ich hatte es satt, all den Stress für wenig Geld. 
Und heute? Heute bin ich immernoch froh, dass ich mich nie selbst unter Druck gesetzt habe, dass ich immer wusste, dass ich nie dieser instagrammable Charakter werde, dass ich studiert habe, hoffentlich fertig bin und bald einem Job nachgehen kann, der wahrscheinlich auch nicht instagrammable sein wird, aber mir freie Zeit, zu gegebener Zeit, einbringen wird. Er wird mir Spaß machen, weil er schon jetzt immer Höhen und Tiefen zu bieten hat, bei denen die Höhen immer das Tiefe um Kilometer überragen!  Ich brauche freie Zeiten. Ich brauche aber auch Arbeit. Ich kann nämlich nicht mit freier Zeit umgehen, weil ich schlecht im Planen bin. Ich kann nicht ToDos schreiben, weil ich bei 10 Punkten meist nur einen schaffe abzuhaken. Ich kann mir keine Projekte vornehmen, weil ich sie nie in die Tat umsetze. Ich bin Träumer, Zerdenker, Pessimist. Ich bin der Mensch, der sagt, dass er nichts kann. Nicht, dass ich es nicht doch könnte, wenn man mich zu dieser oder jener Tätigkeit nötigt. Ich bin ein Alleskönner, aber an allem Zweifler. Schuldig ist mein Hirn, dieses verdammt kaputte Köpfchen, dass so schlau sein kann. Das so gute Ratschläge geben kann und in Kombination mit meinem Speckherz für noch mehr Chaos sorgt, weil dass so oft und viel liebt. So viel Liebe für kleine und große Dinge.
Hach ich schwafle, schweife ab. 
Ich brauche keine Reichweite, keine Likes, keine Kommentare, keine Klicks. Ich schreibe immernoch an diesem Blog, obwohl ich in seinem gesamten Bestehen vielleicht insgesamt 10 Rückmeldungen bekommen habe. Aber das ist okay, das ist schließlich mein Leben. MEINS, verdammt und das ist geil und okay. Könnte geiler oder okayer, aber es ist voll lebenswert, weil ich es mir bestmöglich fülle.
Also kein Neid mehr für scheiße, die augenscheinlich toll wirkt, aber hintergründig absoluter Nonsens ist. Mehr so genießen und leben und lieben und sein.
Basta